Brauchen Hochsensible energetischen Schutz?
Hochsensibilität, Trauma und energetischer Schutz
Hinweis: Du kannst Dir diesen Beitrag auch als Folge meines Podcasts Venus Codes von mir vorlesen lassen. Du findest die Venus Codes bei Spotify (siehe Vorschau-Player unten) und bei Apple Podcasts.
Langzeitleser:innen meines Blogs haben diesen Satz von mir vielleicht schonmal gelesen: Diesen Beitrag will ich schon eeewig schreiben!
Was mich bisher davon abgehalten hat (aber es nicht länger tut!), ist ein undienlicher Glaubenssatz. Der lautet in etwa: „Ich muss erst noch mehr wissenschaftliche Fakten sammeln und lesen, bevor ich mich zu diesem Thema äußern darf.“
Letztendlich steckt also ein Zweifel an der eigenen Qualifikation und an meinem Recht, mit meinem Wissen Raum einzunehmen, dahinter. Das könnte ich Dir jetzt natürlich wie immer noch weiter analysieren. Aber heute geht es ja um das Thema Hochsensibilität und darum, ob/wie Du Dich energetisch „schützen“ kannst, wenn Du selbst als HSP („highly sensitive person“) das Bedürfnis hast.
Was ist Hochsensibilität?
Wenn Du Hochsensibilität googlest, wirst Du sehr oft die einfache Antwort finden, dass hochsensible Menschen stärker auf äußere Reize reagieren. Bisher ist wenig erforscht, warum das so ist, und es gibt verschiedene Theorien zu den Ursachen für Hochsensibilität.
Manche Forschende nehmen an, dass die Biologie im Gehirn hochsensibler Menschen anders ist, als bei nicht überdurchschnittlich sensiblen Menschen. Andere vermuten, dass Hochsensibilität eine Traumafolge ist. (Das sehe ich anders, mehr dazu gleich!)
Meine Erfahrung mit meiner Hochsensibilität
Bis ich (etwa 2015/2016) geschnallt habe, dass ich selbst hochsensibel bin, hab ich mich über Menschen, die sich als besonders sensibel identifizieren, ehrlich gesagt eher lustig gemacht. (Asche über mein Haupt!) Das war wahrscheinlich die internalisierte Abwertung von allem, das weich und durchlässig und irgendwie „Softie“ ist. Diese Abwertung ist ja in unserer Welt noch immer ganz schön präsent.
Inzwischen ist es für mich nichts Besonderes mehr, dass ich äußere Reize einfach intensiver wahrnehme, als manche andere Menschen. Gleichzeitig habe ich auch einige weitere „Fühlis“ in meinem engeren Umfeld, sodass Hochsensibilität wirklich in meinem Leben fast schon eher die Regel als die Ausnahme ist.
Ich brauche deutlich mehr Ruhezeiten und Alleinezeit als beispielsweise mein Mann, um Eindrücke zu verarbeiten. Das liegt teilweise aber auch daran, dass ich hochsensibel UND introvertiert bin. (Was nicht bei allen HSPs der Fall ist, ich kenne auch extrovertierte Hochsensible.)
Ich persönlich empfinde meine Hochsensibilität nicht als Problem oder Einschränkung, was vermutlich zum Teil an der inneren Arbeit liegt, die ich in diesem Beitrag beschreibe.
Hochsensibilität und Trauma – klarer Unterschied zwischen Hochsensibilität und Hypervigilanz
Wie oben bereits erwähnt, wird Hochsensibilität manchmal als Traumafolge eingeordnet. (Ich hab leider gerade keine Quelle dafür, es aber in der Vergangenheit schon mehrfach gehört und gelesen.)
Ich persönlich kenne beides aus eigener Erfahrung: Ich identifiziere mich als hochsensibel (und werde auch objektiv so eingeordnet) und trage Trauma in mir. Meine feine Wahrnehmung (also die Hochsensibilität) und eine erhöhte Wachsamkeit im Sinne von Hypervigilanz (einer möglichen Traumafolge) sind für mich total eindeutig zu unterscheiden und ganz klar zwei verschiedene Dinge.
Ich spüre meine Neigung zur Hypervigilanz besonders dann, wenn ich schon irgendwie gestresst oder getriggert bin, verstärkt auch in unbekannten oder von meinem Nervensystem als unsicher eingestuften Umgebungen.
Meine feine Wahrnehmung im Sinne der Hochsensibilität dagegen ist auch da, wenn ich total ruhig und entspannt bin. Ich nehme Reize dann trotzdem intensiver wahr als beispielsweise mein Mann, der gemäß der gängigen Definitionen nicht als hochsensibel gilt.
Trauma, das wir tragen, verstärkt sicher unsere Fähigkeit, Menschen zu lesen.* Hochsensibilität tut das meiner Beobachtung nach nicht. Ich habe schon oft Menschen getroffen, die sehr sensibel auf äußere Reize wie beispielswiese Gerüche oder Geräusche reagieren, aber andere Menschen nicht besonders gut lesen können.
*Und diese Fähigkeit verstärkt sich meiner Erfahrung nach noch, wenn wir Trauma tragen UND eine mediale Gabe haben. Aber darum soll es hier heute nicht gehen, das würde mal wieder den Artikel sprengen.
Spirituelle Perspektive auf Hochsensibilität
Aus meiner (spirituell beeinflussten) Perspektive sind hochsensible Menschen einfach sehr „feine“ Seelen mit sehr durchlässigen Systemen. Ich glaube, wir HSPs haben uns einfach für diese Inkarnation vorgenommen, das Leben auf diesem Planeten besonders intensiv, mit allen (verstärkten) Sinnen wahrzunehmen.
Es gibt keinen Grund, unsere feine Wahrnehmung zu pathologisieren. Gleichzeitig ist es in der patriarchalen, kapitalistischen Welt, in der wir leben, kein Wunder, dass das passiert. Denn meiner Erfahrung nach brauchen hochsensible Menschen definitiv mehr Zeit und Raum für sich und zum Prozessieren, als andere Menschen.
Und das bedeutet: Wenn wir ganz bei uns sind und uns und unsere feine Wahrnehmung ehren, stehen wir automatisch den genannten Systemen weniger als Arbeitskraft zur Verfügung. (Ggf. sogar als kostenfreie Arbeitskraft, Thema Care-Arbeit, emotionale Arbeit!) Wir entziehen dem System quasi Energie und Ressourcen, wenn wir uns und unsere Bedürfnisse ehren.
Aus systemischer Sicht ist es also kein Wunder, dass Hochsensibilität immer noch gerne abgewertet und als „Verweichlichung“ oder ähnliches dargestellt wird.
Brauchen Hochsensible besonderen energetischen Schutz? Falls ja, warum?
Ich kann das Gefühl, sich als hochsensible Person vor Reizüberflutung und Überforderung schützen zu wollen oder zu müssen, gut nachvollziehen. Die Welt kann schnell ein bisschen viel werden, wenn man so eine feine Wahrnehmung hat, für die in den Systemen, die unsere Welt heute noch beherrschen, kaum Platz ist.
Ich glaube aber, dass energetischer Schutz im herkömmlichen Sinne und Abgrenzung nach Außen maximal ein Teil der Lösung sein können. Wir als HSPs dürfen hier aufpassen, dass wir nicht in eine Opferhaltung à la „Ich muss mich vor dieser bösen, lauten, rohen Welt da draußen schützen“ oder „Niemand versteht mich, niemand nimmt Rücksicht“ verfallen.
Mit so einer Perspektive tun wir uns keinen Gefallen und verleugnen ein Stück weit die Besonderheit und das Geschenk, die in unserer feinen Wahrnehmung liegen. (Wie gesagt, ich glaube, wir sind hier, um das Leben eben ganz intensiv zu spüren.)
Gleichzeitig brauchen wir unbestritten mehr Raum als andere Menschen für uns und haben oft nicht gelernt, uns diese Räume und die Weite, die wir brauchen, ganz selbstverständlich zu nehmen.
Der beste energetische Schutz für hochsensible Menschen
Meiner Erfahrung nach ist der beste „Schutz“ für hochsensible Menschen ein tiefes Verbundensein mit uns selbst, tiefe Selbstannahme, ein Verwurzeltsein in uns selbst und der Erde:
Wenn wir die Haltung verinnerlichen, dass wir gut und richtig sind, so wie wir sind (eben auch mit unserer feinen Wahrnehmung), dass wir unsere Bedürfnisse selbstverständlich ehren und uns Raum für uns nehmen dürfen, dann strahlt diese Haltung von innen heraus.
Eine solche Haltung und ihre energetischen Folgen machen uns von innen heraus stark, wie ein kraftvolles, wärmendes, liebevolles Licht, das aus unserer Mitte in die Welt strahlt und gar nicht zulässt, dass überfordernde Reize in unser Innerstes vordringen. Und falls das doch mal passiert, nehmen wir uns selbstverständlich den Raum und schenken uns die Weite, die wir brauchen, um wieder in unsere innere Ausgeglichenheit und Ruhe zu finden.
Für mich ist diese Form der Selbstannahme und des Kontakts mit uns selbst der stärkste energetische „Schutz“. Wir brauchen dann keine harte Abgrenzung nach außen und müssen uns selbst nicht zum Opfer einer harschen Welt machen. (Auch wenn die Welt definitiv sehr harsche, grausame Seiten hat!)
Auch die Basics von gesunder Abgrenzung (feinstofflich + ganz alltäglich) gehören natürlich zu unserem Wohlbefinden als HSPs dazu. Aber diese gesunde Abgrenzung passiert meiner Erfahrung nach fast automatisch, wenn wir uns selbst in der Tiefe wirklich annehmen und achtsam und liebevoll im Kontakt mit unserem Innersten sind.
Neue Meditation zum energetischen Schutz für Hochsensible – für 0,- Euro!
Mit meiner brandneuen Meditation „Energetischer Schutz für Hochsensible“ für 0,- Euro deckst Du auf ganz leichte, fließende Art beide Aspekte ab. In dieser sanft geführten Meditation stärkst Du energetisch sowohl die Verbundenheit mit Dir selbst als auch Deine Selbstannahme. Gleichzeitig klärst und schützt Du auf ganz einfache Weise Dein Energiefeld.
Nutze das Formular, um Dir diese kraftspendende Meditation jetzt herunterzuladen und jeden Tag für Dein Wohlbefinden zu nutzen:
(Formular)
Du wirst mit der Anmeldung für die Meditation automatisch auf für meinen Newsletter angemeldet. Du kannst Dich jederzeit wieder abmelden.
Fazit
Unsere Welt ist, nach ihren aktuell (noch?) herrschenden Regeln, definitiv nicht für uns feinen Seelen gemacht. Ich glaube, wir tun uns den größten Gefallen, wenn wir uns nicht erzählen lassen, dass unsere feine Wahrnehmung ein Problem ist. Wenn wir uns voll und ganz annehmen, so wie wir sind. Das ist dann auch der beste energetische Schutz, den wir haben können. Die oben verlinkte Meditation hilft Dir dabei, genau das für Dich zu etablieren.
Beitrags- und Pinbild: Jernej Graj via unsplash.com; Bilder von Suzanne: Grit Siwonia
Merk Dir diesen Beitrag zum Thema „Energetischer Schutz für Hochsensible“ auf Pinterest. So kannst Du ihn später in Ruhe lesen, ihn leicht wiederfinden und/oder ihn Freund:innen empfehlen! (Dafür einfach über das Bild fahren bzw. bei mobilen Geräten: halte den Finger etwas länger auf das Bild gedrückt, dann erscheint ein Button zum Pinnen):
Möchtest Du Deine Gedanken teilen?
Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit einem Sternchen* markiert.