Selbstliebe. The Real Deal.
Selbstliebe. Puuuh, Riesenthema.
Schalte nicht gleich weg, es wird nicht das übliche Gelaber!
Falls Du schon etwas länger oder seit kurzem intensiv oder wie auch immer auf dem spirituellen Weg und/oder dem Weg der Persönlichkeitsentwicklung unterwegs bist, wirst Du ihr schon begegnet sein. So rein theoretisch zumindest.
Sie ist ein Konzept, das einerseits sehr breit und sehr viel kommuniziert wird. Selbstliebe ist in. (Gut so.) Andererseits habe ich das Gefühl, dass es doch einem guten Teil der als solcher beschriebenen Selbstliebe in der Praxis ein Stück weit an Wahrhaftigkeit und Tiefe fehlt.
Oder positiv und etwas klarer formuliert (denn wir stehen ja auf positiv & klar formuliert, stimmt’s?!): Ich lade Dich heute ein, Dich noch eine Spur ehrlicher und tiefgehender mit dem Thema Selbstliebe zu beschäftigen, als Du es vielleicht bisher getan hast.
(Denn „zufällig“ tue ich persönlich das selbst gerade auch mal wieder und kann sozusagen „live vom Ort des Geschehens“ berichten.)
Selbst… was?
Ich wusste ehrlich gesagt bis zu meiner „großen“ (alles ist relativ) Krise vor drei Jahren nicht mal, was das sein sollte. Selbstliebe?! Nie davon gehört. Ich kannte bis dahin nur das allgemein eher negativ konnotierte „selbstverliebt“. True story.
Doch in den vergangenen drei Jahren lernte ich das Konzept der Selbstliebe kennen; und diese für mich zu entwickeln sollte einer der wichtigsten Prozesse dieser Jahre für mich werden.
Denn, wie ich so nach und nach erkannte, war es bei mir bis dahin um die Selbstliebe nie so wirklich rosig bestellt gewesen. Und das, wo ich mich doch immer für einen relativ „selbstbewussten“ Menschen gehalten hatte.
(Selbstbewusst steht ja irgendwie fälschlicherweise im allgemeinen Sprachgebrauch für das, was eigentlich „hohes Selbstwertgefühl“ heißen müsste.)
Na ja, lirum larum.
Also, ich habe die längste Zeit meines bisherigen Lebens nicht wirklich in Selbstliebe gelebt, dachte aber immer, ich fände mich schon ganz ok. So ungefähr.
Das ist ja auch das ganz typische Perfide an den fiesen Glaubenssätzen und Prägungen, die wir so mit uns rumschleppen und die uns das Leben ganz schön schwer machen können: Meistens ist uns gar nicht bewusst, dass wir die haben und wie sehr sie uns blockieren. Aber, auch ein Teil der Wahrheit: Alles kommt genau zur richtigen Zeit in unser Bewusstsein. Wenn wir dafür bereit und offen sind.
Aber ich schweife irgendwie ab. Selbstliebe. Selbstliebe. Selbstliebe… Was wollte ich sagen?
Ach ja, zurück zu Breite und Tiefe von Selbstliebe.
Selbstliebe, der seichte, heiße Scheiß?!
Also, Selbstliebe ist ja seit einiger Zeit der Hot Shit, zumindest in meiner Filterblase. (Logisch, weil ich mich selbst damit eben auch seit einiger Zeit so intensiv beschäftige.) Manche von uns wollen schon gar nichts mehr davon hören, sehen, lesen, so omnipräsent ist die Selbstliebe bisweilen. Dabei kann man davon ja eigentlich niiie genug bekommen!
Woher kommt also der stellenweise wahrnehmbare Verdruss?
Das Ding ist glaube ich, dass das Konzept Selbstliebe inzwischen ein so weit verbreitetes Thema ist, dass dieses Wort eben einfach sehr schnell mal sehr leer benutzt wird. Ich glaube, daher kommt der Überdruss an manchen Stellen.
(Ich schließe mich ein. Also mit dem stellenweisen Überdruss. Nicht mit dem leer, is ja wohl klar, wa.)
Da ist auf einmal alles #selflove – die leckere Pasta, das schön inszenierte Schaumbad, ein Tag am Meer. (Yes, ich bin sehr Insta-geprägt, worüber ich aktuell nicht besonders #happy bin, aber das ist ein anderes Thema.)
Ich maße mir nicht an zu beurteilen, wer was aus wie tiefer Selbstliebe tut oder nicht tut, was oberflächlich ist und was nicht. Natürlich können ein gutes Essen, ein Bad, Me-Time in traumhafter Umgebung oder weiß der Kuckuck noch was Ausdruck echter, tiefer, zelebrierter Selbstliebe sein.
Aus eigener Erfahrung weiß ich aber, dass die ganz tiefe Selbstliebe oft erstmal schlammiger und weniger Insta-tauglich daherkommt, wie so viele gute Dinge, die uns auf dem Weg zu uns selbst, zu unserer Essenz, begegnen. Siehe auch meinen letzten Artikel. No mud, no lotus und so.
Und ich weiß, dass Selbstliebe „the Real Deal“ bedeutet, auch und vor allem und gerade (!!!) die Seiten an sich zu lieben bzw. lieben zu lernen, für die man nicht unbedingt grenzenlose Zustimmung und Applaus erntet. Ganz genau. Now we’re talking.
Willkommen auf der dunklen Seite der Macht
Besser gesagt: Willkommen auf der Seite, die andere vielleicht als dunkel bewerten…
Jede von uns hat solche Seiten an sich, in sich. Eigenschaften, die zutiefst wir sind, die wir aber gelernt haben, zu verstecken und uns sogar irgendwie für sie zu schämen/beschämen zu lassen. Zu echter Selbstliebe und zu echter Freiheit gehört für mich unausweichlich dazu, diese Eigenschaften genauso wieder anzunehmen und zu zelebrieren wie die Seiten an uns, die eher auf breite Zustimmung treffen und von anderen gelobt werden.
Ich zum Beispiel hatte seit letztem Spätsommer bis vor mh… vielleicht so zwei Monaten eine extrem rooosa Phase. Ich durfte unter anderem meine Zartheit kennenlernen und wieder integrieren. Meine Sensibilität lieben lernen.
Wie so viele von uns habe ich selbst aufgrund von individuellen als auch kollektiven Prägungen unbewusst abgespeichert, dass ich in meinem „Originalzustand“ „zu sensibel“ bin. Und das durfte ich nun wieder „entlernen“ und neue, positive Glaubenssätze zu meiner Sensibilität und Sensitivität entwickeln.
So weit, so gut, so rosa, aber eben auch: so konsensfähig.
Ja, total konsensfähig.
Ist ja schön, aber Selbstliebe the real deal geht tiefer. Es geht eben darum, auch die Anteile in Dir zu integrieren und zu lieben, die vielleicht etwas weniger konsensfähig sein könnten.
Oder: Von denen Du DENKST, dass sie nicht auf Zuneigung stoßen werden, weil Du es ja so abgespeichert hast. Es muss gar nicht mal wirklich so sein…
Damit möchte ich übrigens keinesfalls den hohen Wert und die Wichtigkeit meiner rosa Phase negieren. Die war super gut und wichtig für mich. Jeder Teil unseres wahren Seins, den wir wieder in unser alltägliches Leben integrieren und nicht länger wegsperren, ist super und wertvoll!
Aber wir dürfen halt – meiner Erfahrung nach – nicht bei den (gefühlt) eher konsensfähigen Anteilen aufhören. Also dürfen wir schon, aber da fehlt dann halt was. Dann fühlen wir uns nicht ganz, nicht angekommen.
Um so eine Seite von mir geht es nun seit einiger Zeit wieder vermehrt. Genau genommen schon seit Jahren, aber jetzt eben gerade wieder fokussierter. Die Übergänge sind ja fließend und nicht abgehackt und vieles findet ja auch parallel statt.
(Auf Rosa stehe ich übrigens auch immer noch.)
The Real Deal
Und doch geht es jetzt seit einiger Zeit wieder etwas mehr ans „Eingemachte“. Ich integriere gerade bewusst einen Teil von mir, der ein sehr wichtiger ist und den ich in meinem Leben schon sehr oft weggesperrt habe. Und wenn er bzw. sie dann doch mal durchgebrochen ist, was manchmal – zum Glück – nicht zu vermeiden war, habe ich mich irgendwie für sie geschämt. Obwohl ich diesen Teil eigentlich sehr mag. Erlerntes Schämen. Und ich habe auch von anderen immer mal wieder eher negatives Feedback für diesen wunderbaren Teil von mir bekommen.
Es ist ein sehr kraftvoller Anteil. Ein sehr direkter. Für manche Menschen möglicherweise zu kraftvoll und zu direkt. Einer, bei dem man sich eher zweimal überlegt, ob man sich mit ihr anlegen möchte.
All die Jahre war dieser Teil in mir da, aber ich hab sie oft zurückgepfiffen und weggesperrt, so gut ich konnte. Letztendlich aus Angst vor Liebesentzug/Abneigung. Hat mir nicht gut getan. Es fehlte halt dadurch in vielen Situationen was Elementares von mir.
Denn wenn Du wirklich kraftvoll als die Frau leben möchtest, die Du in Deiner Essenz bist, wenn Du „in Deiner Mitte“ sein und „Dein Licht strahlen“ lassen (alter, wenn es hier ein Phrasenschwein gäbe…) möchtest, läuft es ein bisschen nach dem Motto „friss oder stirb“.
Denn Du hast eigentlich nicht die Wahl, ob Du die Anteile, deren Integration Dir Angst machen, integrieren möchtest oder nicht. Du kannst nicht voll und ganz in Deine Kraft kommen, ohne alle Deine Ur-Anteile zu integrieren. Es ist schlicht und einfach nicht möglich. So zumindest mein Kenntnisstand.
Das heißt nicht, dass Du kein „erfolgreiches“ Leben (whatever that is) führen kannst, wenn Du ein oder zwei dieser Anteile nicht annimmst. Das heißt auch nicht, dass Du auf ewig unglücklich und unzufrieden sein wirst, Bullshit, falls irgendjemand Dir irgendwas in der Richtung eintrichtern will.
Aber es wird tatsächlich immer etwas fehlen, wenn Du nicht alle Deine Seelenanteile integrierst. Es ist dann halt nicht The Real Deal.
Und irgendwie hab ich das Gefühl, das willst Du nicht.
Dafür bist Du nicht hergekommen, nicht in diesem Leben, oder?
Dieses Mal bist Du für The Real Deal hier, für all in, stimmt’s?
Bist Du bereit, tiefer in die Liebe für Dein wundervolles Selbst eintauchen? Oder auflösen, was Dich gerade noch davon abhält, voll und ganz in Liebe zu baden? Dann schau Dir unbedingt meinen zutiefst transformierenden Onlinekurs Journey To Love an. Du bist es wert!
Titelbild: Edu Grande via unsplash.com
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