Warum wir alle ein bisschen besessen sind

Warum wir alle ein bisschen besessen sind

Im März dieses Jahres habe ich etwas getan, was ich zuvor lange Zeit aus Überzeugung und auch aus Mangel an einem Bedürfnis danach ausgeschlossen hatte: Ich habe ein Streaming-Dienst-Abo abgeschlossen. Genauer gesagt: Ein Disney+ -Abo.

(Nein, das hier ist kein gesponserter Artikel, sowas gibt es bei mir nicht. Beziehungsweise: Gibt es doch – all meine kostenfreien Inhalte sind natürlich von meinen Classes, Kursen & Co. gesponsert.)

Zurück zum Disney+ -Abo: Der Grund dafür war Soul, ein Animationsfilm von Pixar, der damals exklusiv auf Disney+ lief. Ich hatte irgendwo einen Trailer gesehen und war sofort hin und weg für den Film.

7 Monate später habe ich das Abo übrigens immer noch und bin von einer ziemlichen Marvel-Ignorantin (X-Men ausgenommen, die finde ich schon lange gut) zum Marvel-Geek mutiert. Aber dazu vielleicht an anderer Stelle mehr – viele Marvel-Figuren enthalten ja total krasse mystische und spirituelle Archetypen; und ich denke, wer auch immer sich die „ausgedacht“ hat, hatte ne ziemlich gute Anbindung nach „oben“. (Das Göttliche ist in Wahrheit nicht oben, sondern überall.)

Zurück zu Soul: Der Film hat meine Erwartung total erfüllt und mich sehr berührt, ich hab beim Schauen viel gelacht und auch mindestens einmal sehr dicke Tränen geweint. Hach, Disney kriegt einen einfach immer wieder.

Aber ich schreibe diesen Artikel natürlich nicht, weil ich plötzlich unter die Film-Kritikerinnen gegangen bin. Falls Du mehr über den Film erfahren möchtest, google ihn am besten einfach.

Ein Disney-Zitat mit tiefer Wahrheit

Ich schreibe diesen Artikel, weil ich vor kurzem wieder auf ein Zitat aus dem Film gestoßen bin, das so unfassbar viel Wahrheit enthält und das mich dazu inspiriert hat, ein paar Gedanken dazu mit Dir zu teilen.

Das Zitat lautet:

„Verwirrte Seelen sind von etwas besessen, was sie vom Leben trennt.“

Es stammt vom Charakter „Moonwind Stardancer“ (der Name alleine!), der im Film „verlorene Seelen“ rettet.

Oh man, ich bin gerade in der Erinnerung schon wieder so begeistert, dass ich den Film in den nächsten Tagen unbedingt nochmal schauen muss.

Zu dem Zitat: Ich liebe es einfach, weil es etwas so krass auf den Punkt bringt, was unfassbar viele von uns betrifft. Denn die allermeisten von uns sind zumindest ein Stück weit von irgendwas „besessen“, was uns ein Stück weit von unserer Wahrhaftigkeit, unserer echten Lebendigkeit trennt.

Ja, auch Du. Ja, auch ich.

Wenn ich hier von dieser „Besessenheit“ (mehr zum eigentlichen Wort folgt gleich) spreche, dann meine ich damit nicht (nur) Menschen, die scheinbar unbewusst und wenig reflektiert durchs Leben wandeln und in keiner/kaum einer bewussten Verbindung mit ihrem wahren Sein, ihrem Kern, ihrer Essenz, ihrer Seele sind.

Es geht mir nicht darum, pseudo-spirituelle Hierarchien zu konstruieren. Die Seele kennt keine Hierarchien. Wir sind alle spirituelle Wesen und alle gleichermaßen Teil des großen Ganzen.

Und wir alle sind ein Stück weit besessen von etwas, was uns vom Leben trennt. Wir alle sind ein bisschen verwirrt. (Ok, die einen mehr, die anderen weniger.) Und: Viele von uns sind in diesem Leben hier, um uns zu erinnern. Uns an uns zu erinnern. Uns an das zu erinnern, was wir wirklich, im Kern, sind: Seele. Unbegrenzt. Magisch.

Was heißt das überhaupt, besessen?

Ich finde es spannend, das Wort „besessen“ mal ein bisschen aufzutüdeln: Es bedeutet ja „von etwas in Besitz genommen sein“, vielleicht auch „von etwas erfüllt sein“.

Wie kann es sich also in unserem alltäglichen Leben äußern, wenn wir von etwas in Besitz genommen sind, von etwas erfüllt sind (feinstofflich: unser Energiefeld ist voll davon!), das uns von unserer Lebendigkeit und unserem wahrsten Sein trennt?

Ich nehme mich selbst als erstes Beispiel: Ich war die längste Zeit meines Lebens von der Sucht (Sucht = Suche) nach Anerkennung und Bestätigung (und letztendlich Liebe) „besessen“/“erfüllt“ im Sinne dieses Artikels. Grund dafür war – sehr verkürzt dargestellt – ein mangelhaft entwickeltes Selbstwertgefühl.

So war vieles, was – und vor allem WIE! – ich in den ersten 32 Jahren meines Lebens getan habe und wie ich in Beziehung mit anderen Menschen getreten bin, unbewusst durch die Suche/Sucht nach Anerkennung und Bestätigung motiviert; und nicht Ausdruck meiner höchsten Wahrheit, meiner Essenz.

Ich habe versucht, mich an die (zum Teil unterstellten) Erwartungen anderer anzupassen, habe mich verbogen und mich manchmal selbst betrogen, um Anerkennung und Bestätigung zu bekommen. Ich denke, das tun die meisten von uns, doch bei weitem nicht alle von uns sind sich bewusst über diese Dynamiken der Selbstverleugnung.

Das „Problem“ an solchen Dynamiken ist ja auch, dass sie gleichermaßen funktionieren und auch nicht funktionieren. Zwar bekommen wir ja tatsächlich oft Anerkennung und Bestätigung, wenn wir die (angenommenen) Erwartungen anderer erfüllen. Aber diese Anerkennung und Bestätigung betrifft nicht unser wahrhaftiges Sein, denn wir haben sie ja auch nicht für etwas erhalten, das unserer Essenz, unserem wahrhaftigen Sein entspringt.

Wir alle wollen in unserer Essenz gesehen werden

Und in Wahrheit wollen wir alle in unserer Essenz gesehen werden.

Wenn andere Menschen uns Anerkennung für etwas schenken, was unserer Wahrhaftigkeit entspringt und entspricht, dann fühlen wir uns gesehen. Dann fühlen wir uns (an-) erkannt. Und das hilft uns wiederum dabei, uns selbst in unserer Wahrhaftigkeit zu erkennen. Aber um dorthin zu gelangen, müssen wir uns in der Regel auch wahrhaftig zeigen – also uns so zeigen, wie wir wahrhaftig sind, in der Tiefe unseres Herzens – und nicht so, wie wir denken, dass die Menschen uns haben wollen.

Und das kostet oft Mut.

Um uns so zu zeigen, wie wir in Wahrheit sind, müssen wir unsere Besessenheiten (Stück für Stück) loswerden. Oft steht davor der Schritt, uns überhaupt erstmal darüber bewusst zu werden, wovon wir besessen sind. Und ich vermute, dafür schreibe ich diesen Artikel hier: Um Dich dabei zu unterstützen, Dir bewusst darüber zu werden, wovon Du besessen bist. Was Besitz von Dir ergriffen hat, was nicht Deiner Wahrhaftigkeit, der höchsten Wahrheit Deiner Seele entspricht.

Wie gesagt: Meiner Wahrnehmung nach haben die allermeisten von uns solche Dinge in ihrem Leben. Natürlich in sehr unterschiedlichen Nuancen.

Manche von uns (ich zähle mich hier mal ganz optimistisch dazu) sind sich schon sehr bewusst darüber, wer/was sie in Wahrheit sind und lassen sich zu großen Teilen in ihrem Leben von dieser Wahrhaftigkeit führen. Trotzdem gibt es für die meisten von uns noch Momente und Situationen, in denen wir von verwundeten Anteilen, unserem Schatten, unserer Besessenheit ge- und verführt werden.

Andere scheinen deutlich stärker getrennt von ihrem wahren Sein und sind offenbar sehr viel stärker von Dingen „besessen“, die nicht ihrer höchsten Wahrheit entsprechen.

Wie gesagt, ich sehe darin keine Hierarchie. Manche Seelen wollen in dieser Inkarnation auch einfach die Erfahrung machen, sich selbst/ihre Essenz ganz und gar zu vergessen. Jede:r von uns erinnert sich nach diesem Leben sowieso wieder an alles, davon zeugen unzählige Berichte über Nahtod-Erfahrungen.

Bist Du hier, um Dich zu erinnern?

Aber da Du hier bist und immer noch liest, scheinst Du wie ich eine der vielen, viiielen Seelen zu sein, die sich für diese Inkarnation unter anderem vorgenommen haben, sich IN diesem Körper an ihr wahres Sein zu erinnern – und nicht erst nach dem Verlassen dieses Körpers.

Daher lade ich Dich von Herzen ein, für Dich zu reflektieren: Was in Deinem Leben, was nicht Deiner Essenz, Deiner höchsten Wahrheit entspricht, hat momentan zu viel Macht über Dich? In anderen Worten: Wovon bist Du besessen?

Das können wie gesagt viele Dinge sein.

Es kann wie bei mir eine Suche nach Anerkennung im Außen sein, wie gesagt, das betrifft unfassbar viele Menschen! Damit will ich nicht sagen, dass Anerkennung von anderen Menschen nicht schön ist – im Gegenteil, sie kann etwas Wundervolles sein, das wir unbedingt annehmen und genießen dürfen!

Doch wenn wir davon abhängig sind und unsere Selbstliebe und unseren Selbstwert im Kern nicht in/aus uns selbst generieren, haben wir wahrscheinlich ein Problem. Dann sind wir schnell ein Fähnchen im Wind. Fühlen uns gut, wenn uns jemand Bestätigung zukommen lässt; fühlen uns schlecht, wenn sie ausbleibt. Das scheint mir kein solides Fundament für ein friedvolles, erfülltes Leben zu sein.

Wir können auch besessen sein von einer gewissen Vorstellung darüber, wie unser Leben zu sein hat. Von einem bestimmten Lebensstil oder Wohnort. Von Konsum (aller Arten, in dieser Zeit auch ein besonderes Thema: Medienkonsum!). Von anderen Menschen – weil wir in ihnen etwas sehen, was wir ins uns selbst nicht zu sehen vermögen. Von Idealbildern über uns selbst und Zielvorstellungen. Von Meinungen. Von unseren Ängsten. Und, und, und…

Wir alle sind ein bisschen verwirrt; wir alle sind ein Stück weit von etwas besessen.

Ent-wirre Dich

Und wir alle (alle, die mit diesem Artikel in Resonanz gehen) sind in diesem Leben hier, um uns zu entwirren. (Zu ent-wirren!) Um uns zu erinnern. An uns selbst, an das, was und wer wir in Wahrheit sind.

Denn jede:r von uns ist bereits vollkommen, geliebt und wertvoll, so wie wir genau in diesem Moment sind. Wir tragen alles in uns, was wir in Essenz brauchen. Wir sind in uns sicher. Das heißt nicht, dass wir uns von irgendwas im Außen hart abwenden sollen oder es nicht genießen dürfen. Meine Arbeit ist niemals eine Einladung, das alltägliche, irdische Leben zu transzendieren. Im Gegenteil: Ich liebe das irdische Leben so sehr!

Aber wann immer Du das Gefühl hast, etwas im Außen sei im Kern machtvoller als Du, wichtiger als Dein wahrhaftiges Sein oder habe wirklich Macht über Dich… dann ist es vielleicht mal wieder an der Zeit, Dich zu entwirren, Dich zu erinnern, Deine Macht zu Dir zurückzurufen – und Dich wieder voll und ganz in den Besitz Deiner Seele zu bringen.

Ich wünsche mir, dass diese Worte Dir ein kleines Stück weit dabei behilflich sein konnten.

Dein nächster Schritt

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Beitrags- und Pinbild: Jake Melara via unsplash.com

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Über die Autorin

Suzanne: Suzanne ist Achtsamkeitslehrerin & spirituelle (Business- ) Mentorin.

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