Mal ehrlich: Erlaubst Du Dir Leichtigkeit im Leben?
Kürzlich habe ich darüber geschrieben, dass der März und April 2020 gewissermaßen die entspanntesten 8 Wochen meines Lebens waren.
Diese zwei Monate waren eine große Herausforderung, Lehre und Initiation bezüglich meiner Fähigkeit, Dinge zu empfangen. Und sie waren noch vieles mehr; ich habe noch einiges an Themen- Material aus dieser Zeit, das ich für Artikel und Videos nutzen kann.
Entspannt war es also… zumindest im Außen!
In meinem Inneren durfte ich immer wieder herausfordernde Prozesse durchlaufen – aber manchmal war es auch einfach nur tagelang…
Entspannt.
Leicht.
Freudvoll.
Wie ich ja schon in den beiden vergangenen Artikeln beschrieben habe (hier und hier), ist mir in dieser Zeit sehr bewusst geworden, wo ich mich noch blockiere, sabotiere, mir selbst das Leben schwer mache.
Aber ich habe auch erlebt, erfahren, wirklich in meinem Alltag gespürt, wie sehr, sehr leicht mein Leben tatsächlich sein kann, wenn ich mal all meine Selbstsabotagemuster auf Eis lege, wenn ich mir nicht selbst irgendwelche Verpflichtungen auferlege, wenn ich mich nicht zur emotionalen Muddi für irgendwen mache…
Und das ist:
Sehr leicht.
Mein Leben kann sehr leicht sein.
Ich habe eigentlich keine wirklichen Verpflichtungen in meinem Leben. Ich bin selbstständig und kann selbst bestimmen, wann ich arbeite und wie. Ich kann mein Geld im Schlaf verdienen, muss dadurch, dass ich digitale Produkte anbiete, nicht mal zwangsweise 1:1 Zeit für mein Geld geben.
Ich habe keine Kinder.
Ich bin mit einem Mann verheiratet, der mich (ziemlich) bedingungslos liebt und mir gerne den Freiraum lässt, den ich brauche. Der außerdem jeden Tag extrem lecker für uns kocht und auch den Großteil unserer Einkäufe erledigt.
Ich habe jahrelang von so einem leichten, freien Leben geträumt. Und jetzt ist es quasi da, nachdem ich Ende Dezember meinen letzten Freelance-Job abgeschlossen habe.
Und ich habe in diesem transformierenden Frühling (mal wieder) gemerkt, dass nicht alles in mir das so einfach annehmen und feiern kann.
Daran, dass ich mir selbst das Leben doch immer noch teilweise so schwer gemacht habe, zeigt sich, dass es mir (wie den allermeisten von uns) nicht unbedingt leicht fällt, das leichte Leben anzunehmen.
OBWOHL ich auf dem Weg hierher in den letzten 5 Jahren wirklich viel gegeben, verzichtet, durchschritten habe. (Also eigentlich das typische Motiv der Leistungsgesellschaft, dass man sich was Gutes erst „verdienen“ muss, sogar erfülle.)
Leichtigkeit im Leben: Kann ich mir wirklich erlauben, die zu sein, die ich bin?
Mir ist in dieser Zeit bewusst geworden, dass ich manche essentielle Dinge in meinem Leben die ganze Zeit über noch total falsch (= nicht meinem höchsten Wohl dienlich) bewertet habe.
Ich habe ein starkes Bedürfnis nach Zeit für mich; danach, all-ein zu sein. Ich bin an manchen Tagen gerne stundenlang alleine draußen unterwegs – zum Beispiel in unserem schönen Hannoveraner Stadtwald Eilenriede oder in einem der vielen unglaublich grünen Gebiete am Stadtrand.
Zwischen Wiesen, Feldern, Bächlein und Bäumen rumradeln… Mich an den Fluss setzen und denken und träumen. Tiere beobachten. Den Wind in meinem Gesicht spüren und mit ihm singen.
An anderen Tagen liege ich gerne stundenlang im Liegestuhl auf unserem schönen Balkon. Manchmal mit Musik oder einer schönen geführten Meditation auf den Ohren, manchmal einfach nur mit mir und meinen Gedanken.
Manchmal sitze ich auch einfach auf dem Sofa und schreibe oder lese in meinem Tagebuch oder lese ein anderes inspirierendes Buch, höre mal einen Podcast etc.
All dies habe ich in den letzten 3 Monaten zum ersten Mal in meinem Leben wirklich über einen längeren Zeitraum (und nicht nur tageweise) zelebriert.
Zuvor ist dieser Teil meines Lebens immer zu kurz gekommen. Meine Me-Time, meine Selbstfürsorge und mein Mit-mir-und-Allem-sein waren sonst immer das erste, wo ich gekürzt habe, wenn die Zeit aus irgendwelchen Gründen knapp wurde.
Weil es ja nur „nice to have“ ist. Luxus…
Ja, es ist Luxus. Es ist ein Privileg, dass ich so leben kann.
Aber – und das habe ich bis vor ein paar Monaten eben einfach nicht so richtig kapiert, oder mir nicht erlaubt, es vollkommen anzunehmen – es ist eben auch ein absolutes BASIC für meine Arbeit.
Diese Zeit mit mir und allem was ist, ist für mich eine Grundlage meiner Arbeit. Aus dieser Anbindung schöpfe ich. Meine Kraft. Meine Erkenntnisse. Eingebungen. Inhalte für meine Arbeit. Und so viel mehr.
Nie zuvor hatte ich das so wirklich für mich angenommen.
In mir drin hatte ich sehr subtil und unbewusst ein hartnäckiges patriarchales Muster reproduziert und weitergelebt: TUN ist wertvoll. SEIN nicht. Nur der sichtbare, greifbare Teil von Erschaffensprozessen wird geehrt. Der unsichtbare, ungreifbare, empfangende Teil; die Verbindung mit dem unbeschreiblichen Ganzen – auch ein essentieller Teil von Kreativität – wird nicht geehrt.
(Darüber hab ich neulich in diesem Video auch schon mal gesprochen. Vielleicht ist es was für Dich!)
Eine solche Abwertung des Seins (aka „Nichtstun“) ist ein typisches Symptom des Patriarchats und seiner Bewertungsmuster; der Abwertung alles Femininen und der Überbewertung alles Maskulinen.
Und ich bin voll in die Falle getappt.
Beziehungsweise… Ich hab mich einfach unbewusst noch davon leben lassen. Wir alle tun das ein Stück weit.
Wann immer ich offensichtlich gearbeitet habe – also Sessions oder Readings mit/für Klientinnen gemacht habe, seelenvolle Produkte erstellt habe, Veranstaltungen vorbereitet oder gehalten habe [… die Tätigkeiten-Liste könnte ich noch ewig fortführen] – dann war das „Arbeit“ für mich. Und zwar eine Arbeit, die ich sehr sehr liebe und die mir große Freude bereitet und mir das Gefühl von Erfüllung schenkt.
Tatsächlich gehört zu meiner Arbeit, zu meiner Aufgabe, zu meinem authentischen Sein aber eben auch das Nichtstun dazu. Das Sein mit mir und der Welt und dem Allem-was-ist.
Ich brauche all die beschriebenen „entspannten“ Dinge – das draußen sein, abhängen, träumen, denken – um meine Aufgabe wirklich erfüllen und meine Rolle in diesem Leben ausfüllen zu können.
Und selbst wenn ich sie für meinen Beruf nicht bräuchte, wäre es genauso ok, diesen Bedürfnissen nachzugehen.
Warum machen wir uns das Leben so schwer?
Ein Großteil unseres Tuns, unsere Übereifrigkeit in so vielen Bereichen, ist dadurch motiviert, dass wir unbewusst ständig beweisen wollen, dass wir würdig und wertvoll sind.
Dieses Verlangen, unsere Würde und unseren Wert zu beweisen, entstammt einem überaus toxischen Menschen- und besonders auch Frauenbild. Nämlich dem, dass wir alle grundsätzlich erstmal unwürdig und minderwertig sind – und dass wir das durch harte Arbeit, dadurch, dass wir uns und unser Wohl aufopfern, verändern können.
Das ist die patriarchale, kapitalistische Aufforderung an jede:n von uns:
„Beweise erstmal, dass Du wertvoll bist!“
Wer offensichtlich produktiv ist, fleißig, arbeitsam, machend – ist wertvoll, leistet einen Beitrag.
Frauen sind natürlich generell noch wertloser und unwürdiger als Männer, das wissen wir alle ja spätestens seitdem die sündige Eva uns allen das Paradies weggenommen hat, nicht wahr?
(Deswegen werden ja auch traditionell als weiblich betrachtete Arbeiten wie beispielsweise das Versorgen von Kindern, Alten, Kranken auch viel schlechter bzw. zum Teil gar nicht finanziell entlohnt.)
Unser ganzes Wirtschaftssystem baut auf diesen Glaubenssätzen auf. Und würde zusammenbrechen, wenn wir massenhaft erkennen würden, dass wir einfach so voller Würde und unendlich, bedingungslos wertvoll sind – ohne dafür irgendwas tun zu müssen. Qua Geburt.
(Spoiler: Zusammenbrechen – das wird es höchstwahrscheinlich. Es ist schon dabei.)
Was, wenn wir bedingungslos wertvoll und des guten, leichten Lebens würdig sind?
Die Ungerechtigkeit, die aktuell in der Welt herrscht und immer noch zunimmt, ist ja nicht durch ein Naturgesetz oder so entstanden.
Sie ist von Menschen gemacht und wird (noch) von uns als Kollektiv Menschheit mitgetragen.
Wir haben uns unbewusst für dieses System entschieden und dafür, es weiter mit unserer Lebenskraft zu füttern und zu nähren.
Unglaublich vieles in dieser Welt würde sich verändern, wenn immer noch mehr von uns immer noch tiefer verstehen und annehmen und aus ganzem Herzen leben würden, dass sie bedingungslos würdig und wertvoll sind. Und das auch andere das sind. Wir alle.
Kein Mensch käme auf die Idee, Krankenhäuser zu privatisieren und den Menschen, die dort arbeiten, so unglaublich beschissene Arbeitsbedingungen aufzulasten.
Unser Konsum würde sich extrem verändern, denn ein Großteil des heutigen Warenkonsums passiert lediglich mit dem einen Ziel: Lücken im Selbstwertgefühl zu stopfen. Was natürlich NIE funktioniert und nie langfristig befriedigt, weswegen wir immer weiter und immer mehr konsumieren.
Ich könnte noch sehr viel mehr Beispiele aufzählen, was alles möglich wäre (alles!) wenn wir uns nicht mehr von dem Glauben an unsere Unwürdigkeit und unsere Minderwertigkeit steuern ließen.
Aber ich lade Dich an dieser Stelle ein, das mal selbst weiterzuspinnen… und die Möglichkeiten zu sehen.
Ein Großteil unserer Motivation für unsere Selbstausbeutung, unsere HARTE Arbeit, unsere Aufopferung […] fällt einfach weg, wenn wir im Herzen verstehen, dass wir würdig sind. Dass wir wertvoll sind. Dass es nichts zu beweisen gibt, für niemanden von uns.
Leichtigkeit im Leben: Kannst Du zulassen, dass Dein Leben leicht ist?
Ich habe in den vergangenen Monaten, nach all den vielen Erkenntnissen, ein weiteres Mal JA zu mir und zu meinem wahrhaftigsten, klarsten Sein gesagt. Und damit gleichsam ein weiteres mal Nein zur Schreckensherrschaft toxischer, patriarchaler Muster in mir. Die lasse ich weiter und weiter gehen.
Ich erlaube mir, dass mein Leben leicht ist.
Die herausfordernden Prozesse und Initiationen kommen von ganz allein, das gehört wohl ganz einfach zum Menschsein dazu.
Da muss ich es mir nicht schwerer machen, als es ist.
Ich habe in den vergangenen Monaten erlebt, wie leicht und entspannt, freudvoll und fließend mein Leben wirklich sein kann. Und ich habe nicht vor, das wieder rückgängig zu machen.
Ich bin dankbar für die viele Zeit, die ich für mich und meine Arbeit habe. Und ich habe mich bewusst dafür entschieden, mich nicht länger schuldig oder schlecht dafür zu fühlen oder mich zum „Ausgleich“ in anderen Lebensbereichen aufzuopfern und selbst auszulaugen.
Ich bin zutiefst würdig.
Ich umarme mich und meine Essenz voll und ganz.
Ich nehme das an, was ich für dieses Leben gewählt habe: Eine starke und weise Frau zu sein, die das Feminine, die Göttin, wieder auf diese Erde bringt.
Und ich erlaube mir den Raum, den ich dafür brauche.
Ich nehme MEINEN Raum ein.
Ich erlaube, dass es leicht ist.
Ich erlaube mir, das gute Leben zu leben und Liebe aus allen Himmelsrichtungen zu empfangen.
Und ich lade Dich von Herzen ein, es mir gleichzutun.
Ich lade Dich ein, endlich Deine Würde und Deinen bedingungslosen, unendlichen Wert zu erkennen. Egal, wer Du bist und was Du machst.
Ich lade Dich ein, Deine Göttlichkeit zu erkennen. Und anzunehmen.
Ich lade Dich ein, das Wissen um Deine unbedingte Würde und Deinen unbedingten Wert zur obersten Handlungsmaxime in Deinem Leben zu machen.
Ich lade Dich ein, Deine Wunden heilen zu lassen.
Ich lade Dich ein, klar und deutlich NEIN zu sagen. NEIN zu all Deinen Taten, Mustern, Glaubenssätzen, Verhaltensweisen, deren Wurzel in Deinem Glauben an Deine eigene Unwürdigkeit liegt.
NEIN auch zu jeglichem Verhalten anderer Dir gegenüber, das deren Glauben an Deine und ihre Unwürdigkeit zur Wurzel hat.
Und JA zu Dir.
Sag JA zu Dir.
Zu der Strahlenden, die Du bist.
Immer warst, immer sein wirst.
Lass es strahlen.
Lass DICH strahlen.
Ich bin dankbar, Dich begleiten zu dürfen, Strahlende!
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Namaste.
Beitrags- und Pinbild: Samuel Scrimshaw via unsplash.com
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