„I’ve been looking for freedom“ – mein Leben in einer Songzeile
Nein, das hier ist KEIN Artikel zum 30-jährigen Jubiläum des Mauerfalls. Aber es ist eine witzige Synchronizität, dass mir diese Zeile genau jetzt zu diesem Zeitpunkt in den Kopf kommt. Dabei hab ich dieses Jahr noch keine einzige Doku zum Mauerfall geschaut. (Kommt bestimmt noch, ich mag so Geschichtsdokus, besonders über die 80er oder Musik…) Bin wohl mal wieder gut ins kollektive Feld eingeklinkt.
Ich mochte das Lied von David Hasselhoff jedenfalls immer. Ich erinnere mich noch, wie wir es als Kinder gesungen haben. Wir nannten es „Ackin Luckin“.
Später, in meinen 20ern, rannte ich mit meiner Freundin Tina alle Nase lang zur legendären „Jugendsündenparty“ in unserem geliebten Heinz, einer alternativen Kellerdisko hier in Hannover. Bei „Jugendsünden“ wurde das Lied so gut wie jedes Mal gespielt und ich feierte es auch jedes Mal frenetisch ab.
Ich liebte es also schon immer.
Und doch ist mir erst gestern aufgefallen, WIE SEHR treffend diese eine Zeile mein ganzes bisheriges Leben beschreibt.
I’ve been looking for freedom.
Ja, ich habe die Freiheit gesucht. Ich war mein ganzes Leben lang (bis vor etwa 1,5 Jahren) auf der Suche nach meiner Freiheit, aber ich wusste es nicht und hätte es daher wohl auch nie so klar formulieren können.
Schon als kleines Mädchen hatte ich das Gefühl, etwas ganz Besonderes zu sein. Ich erstellte eigene Radiosendungen mit meinem Kassettenrekorder (leider ist davon nichts mehr erhalten) und gab imaginäre Interviews. (Meistens, während ich auf dem Klo saß, hahaha. Und bis in meine 20er hinein. Nochmal haha.)
Ja, ich hatte dieses Gefühl, besonders zu sein, aber mein Umfeld spiegelte mir eher das Gegenteil wieder. Darüber hab ich schon mal geschrieben.
Und so wuchs ich trotz meines wilden, kreativen Herzens erstmal zu einer eher gehemmten jungen Frau heran – mit Ausnahme meines Privatlebens, da lebte ich meine wilde Seite ziemlich (manchmal ZU) hemmungslos aus.
Aber eine tiefe Sehnsucht danach, dieses wirklich sehr diffuse Gefühl des „besonders seins“ im Leben verwirklicht zu sehen, die blieb immer in mir. Sie verwuchs sich mit einer rastlosen Suche nach Freiheit, die ab dem Ende meiner Teenagerzeit immer wieder mein Leben durchwob.
Nach dem Abi fing ich ein Studium an, schmiss es im zweiten Semester. Fing eine Ausbildung an. Zog sie durch und arbeitete kurz in dem Job. Doch ich spürte schnell wieder: „Das kann nicht alles sein. Da muss irgendwo mehr für mich sein!“… und fing ein neues Studium an. Ich hatte wirklich wilde Studienjahre und schloss das Studium (trotzdem) ab. Ging auf eine lange Reise nach Indien und Südafrika mit einer meiner damals engsten Freundinnen.
Auf der Reise spürte ich zum ersten Mal für längere Zeit und in vielen Momenten diese Freiheit, nach der ich mich irgendwie mein ganzes Leben lang gesehnt hatte. Das war toll und entfachte ein Feuer in mir.
Doch wieder Zuhause angekommen war die Freiheit wieder futsch und die Sehnsucht wieder groß. Fast unerträglich groß, nachdem ich den Geschmack der Freiheit nun einmal so intensiv hatte probieren dürfen.
Irgendwie landete ich dann im Jahr meiner Rückkehr von der Reise in dem Konzern-Job, meinem letzten Angestelltenjob, der wirklich das totale Gegenteil von Freiheit und allem was ich gesucht hatte (Kohle ausgenommen) war und von dem ich mich trotzdem lange nicht lösen konnte. Und dann irgendwann doch. (Von dieser Geschichte handelt mein Buch.)
Und dann, vor nun bald 5 Jahren, machte ich mich erneut auf den Weg. Auf die Suche nach dieser verdammten Freiheit. Irgendwo musste sie doch zu finden sein!!!
Ich hatte meinen Job gekündigt und durchlief eine intensive, 14-monatige Therapie, in der ich einige frühe Traumatisierungen aufarbeitete.
Und ich dachte für eine kurze, wirklich kurze Zeit, dass ich mich damit befreit hätte. Mit der Kündigung und der Therapie. Es stimmte ja auch ein Stück weit. Doch die Suche ging auch danach noch weiter. Denn viele der Muster und Glaubenssätze, die mich von meiner Freiheit trennten, trug ich auch nach diesen großen Befreiungsschlägen weiter in mir.
Und das, was ich suchte, woran mich meine Seele immer und immer wieder mit dieser seltsamen Sehnsucht erinnerte, hatte ich immer noch nicht gefunden.
Die Suche ging also weiter. Und sie führte mich weiter nach innen.
Denn, das habe ich in den letzten Jahren gelernt: Alles, wonach wir (manchmal so verzweifelt!) im Außen und in anderen Menschen suchen – das dürfen wir in Wahrheit immer erstmal in uns selbst finden.
Und so war es auch mit meiner langersehnten Freiheit: Ich fand sie letztendlich in mir.
Das heißt natürlich nicht, dass äußere Befreiungen wie Jobwechsel, Veränderungen im Alltag, Horizont-erweiternde Reisen, Mauerfälle und das Ende von äußeren Diktaturen nicht wichtig sind. Natürlich sind sie das.
Aber wir müssen irgendwann in unserem jeweiligen Prozess auch unser inneres Gefängnis, gebaut aus unseren persönlichen und kollektiven Traumata, Blockaden, festgefahrenen Glaubensmustern, endgültig verlassen. Sonst bleibt unsere Freiheit eine hohle Maske – ohne wirkliche Erfüllung dahinter.
Angekommen
In den letzten ein, zwei Jahren bin ich wirklich angekommen.
Das bedeutet nicht, dass auf einmal alle herausfordernden Prozesse beendet sind. Das Wachstum geht weiter und damit auch immer mal wieder der Wachstumsschmerz. Aber dieses stete Suchen, das hat tatsächlich aufgehört mit dem „Finden“ und dem Einfinden in meiner Berufung.
Vor ein paar Tagen saß ich mit einer Freundin zusammen und schwelgte mit ihr so richtig schön, bewusst und tief in der Tatsache, dass ich ab Januar tatsächlich nur noch das machen werde, was ich liebe und davon lebe. Sie hat diesen Weg begleitet und bezeugte mir im Gespräch, dass auch für Menschen in meinem Umfeld spürbar gewesen ist, wie viel Energie und Kraft ich in meinen Weg der vergangenen fünf Jahre gegeben habe. Auch: Wie viele herausfordernde Prozesse ich durchschritten und wie viele Tränen ich in diesen Jahren geweint habe.
Eins werde ich Dir niemals verheimlichen: Der Weg in Deine volle Kraft, in Deine Selbstermächtigung und Deine wahre Freiheit fühlt sich nicht auf jeder Etappe wie ein gemütlicher Sonntagsspaziergang bei mildem Wetterchen an. Wir alle haben unsere Blockaden und destruktiven Muster in uns, die wir auflösen dürfen, wenn wir unsere höchste Wahrheit leben wollen. Und dieses Auflösen ist halt nicht immer ein einziger Freudentanz.
Ich halte wirklich nichts vom Überdramatisieren, von Selbstmitleid oder vom unnötig langen Rumstochern im eigenen Schmerz. Aber so ganz ohne den (Schmerz) geht es meiner Erfahrung nach halt auch nicht.
Was mich immer getragen hat, an fröhlichen und nicht so fröhlichen Tagen, war aber eben dieses krasse Gefühl, dass es da etwas gibt, was es sich zu finden lohnt. Dass es da etwas gibt, wo ich irgendwo ankommen kann. Etwas, das die Suche beendet.
Diese Sehnsucht in meinem Herzen, sie diente mir immer als Orientierungshilfe, wie ein Nordstern für mein Leben. Oft wusste ich nicht, wie ich den Weg gehen sollte und was ich überhaupt wollte, aber diese Sehnsucht ließ mich niemals im Stich und war immer wieder mein Motor für diejenigen Veränderungen, die mich Stück für Stück in das Leben geführt haben, das ich heute lebe. Und liebe.
Ich habe auf meinem bisherigen Lebensweg genügend Menschen getroffen, die meine Zweifel befeuert haben. Die meine destruktiven inneren Muster und mein die längste Zeit eher niedriges Selbstwertgefühl bestätigt und angeheizt haben. Zum Glück habe ich mich nie endgültig von ihnen klein- oder aufhalten lassen. Mein inneres „Wissen“ (das ich natürlich zu der Zeit nicht als Wissen interpretiert habe!), meine Sehnsucht, hat mich immer weitergehen lassen.
Und jetzt bin ich hier und in diesem Moment ist alles perfekt. Ich freue mich unglaublich auf alles, was kommt, und auf das noch tiefere Eintauchen in diese Aufgabe, in diese Arbeit, in die Verbindung zu allem was ist.
Und komme damit auch zu der Botschaft, die ich Dir heute gerne übermitteln möchte, zu deren Illustration ich Dir all diese Herzensworte gerade geschrieben habe:
Vertraue Deiner Sehnsucht.
Vertraue Deinen Träumen.
Sie sind nicht irgendwelche „Spinnereien“. Du bist nicht größenwahnsinnig.
Die Dinge, die Dein Herz Dir über Jahre und Jahrzehnte immer und immer wieder zuflüstert, flüstert es nicht aus „Zufall“. Sie sind Dein Nordstern. Sie leuchten Dir den Weg für Dein Leben.
Du tust also gut daran, sie nicht aus den Augen zu verlieren.
Namaste.
Lass mich Deine Reise(beg)leitung sein!
Mit meiner Arbeit helfe ich Dir dabei, Deinen Nordstern klarer sehen zu können und so manche Hürde auf Deinem Weg leichter zu nehmen. Gerne begleite und unterstütze ich Dich mit einem Reading, einer Einzelsession oder einem nährenden Soul Circle.
Für den Anfang lege ich Dir auch meine weiterführenden Inhalte für 0,- Euro ans Herz.
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