‚In Deiner Kraft sein‘ – was bedeutet das eigentlich?
„In Deiner Kraft sein“ – was bedeutet das für Dich?
In meine Kraft zu kommen, mein eigenes Potential zu begreifen und zu entfalten – das war irgendwie meine Hauptaufgabe in den letzten Jahren. Selbstliebe und Selbstermächtigung zu lernen und zu leben, das waren absolute Schlüssel auf diesem Weg. Sie waren der Weg und das Ziel zugleich. Sind es immer noch. Aber so wahr und prägnant das alles auch ist, so abstrakt hört es sich auch an. Deswegen möchte ich diese Begriffe – „in seiner Kraft sein“, „Selbstliebe“ und „Selbstermächtigung“ heute mit etwas Leben füllen.
Ich bin der Meinung, dass wir alle grundsätzlich sehr „fremdbestimmt“ leben und handeln. Solange bis wir etwas unternehmen, um Dinge, von denen wir uns unbewusst lenken lassen, in unser Bewusstsein zu holen und sie bei Bedarf verändern oder auflösen.
Was genau sind die Dinge, die uns lenken? Es sind oft Verletzungen oder destruktive Glaubenssätze, die wir in der Kindheit „aufgegabelt“ haben. Einer meiner Glaubenssätze war beispielsweise, dass ich „zuviel“ und „zu laut“ bin.
Glaubenssätze heißen so, weil wir sie zutiefst glauben.
Und so ging ich bis zu meinem persönlichen und spirituellen Erwachen vor einigen Jahren quasi ständig „runtergeregelt“ durch mein Leben. Ich war in den allermeisten Situationen viel stiller, als es meinem wahren Naturell, meiner Essenz, entspricht. Es hat sich oft irgendwie strange angefühlt und ich fühlte mich so oft wie von innen geknebelt. So oft hatte ich den starken Impuls, etwas zu sagen, doch ich tat es einfach nicht. Lange war mir nicht klar, warum sich bestimmte Situationen so seltsam angefühlten. Erst in den letzten vier, fünf Jahren habe ich mir mein wahres Naturell Schritt für Schritt erobert, umarmt und in mein Leben integriert; und ich bin weiter dabei.
Was uns kollektiv unserer Kraft beraubt
Aber es sind bei Weitem nicht nur Erfahrungen aus unserer persönlichen Biografie, die uns prägen und einschränken, auch wenn diese natürlich sehr stark wirken.
Für uns als Frauen/weiblich konditionierte Personen wird unser ganz natürlicher Ausdruck auch massiv durch das kollektive Frauenbild und die Unterdrückung von Frauen und des Femininen an sich (im Sinne von Yin-Energie) in den letzten x-tausend Jahren beeinflusst.
In diesem Bereich ist vieles im Gang, vieles in Veränderung, das ist wunderbar, und es ist gleichzeitig noch ein weiter Weg zu gehen.
Es wirken noch immer starke Stereotype dessen, was Frau-sein bedeutet. Ich glaube, sie wirken noch viel stärker, als vielen bewusst ist. Viele von uns haben noch gar keine Ahnung davon, wie frei wir wirklich leben und uns ausdrücken können.
Für mich war es auf dem Weg unvergleichlich wichtig, die femininen/yin Energien in mir und in der Welt wieder bzw. zum ersten Mal in meinem Leben zu erkennen, anzunehmen und zu ehren. Meine Weichheit und Zartheit zu lieben, meine Sensibilität, meine starken Emotionen, meine Intuition, die Qualität des Empfangens. Vor zwei Jahren hatte ich in dem Zusammenhang eine ausgiebige Rosa-Klamotten-Phase. Das war nichts Aufgesetztes… ich hatte einfach große Lust, diese Farbe zu tragen und es passte wundervoll zu meiner inneren Arbeit.
ABER.
Nein. Nicht aber.
UND.
Und ich wäre nicht ganz in meine Kraft gekommen, wenn ich aus irgendeinem Grund in der Rosa-Phase stehen geblieben wäre.
Das ganze Fließende, Weiche – ja, das sind Qualitäten, die eigentlich alle von uns erst wieder als wertvoll erkennen und annehmen lernen dürfen.
Weibliche Kraft ist unendlich facettenreich!
Aber Frau-sein bedeutet letztendlich viel mehr als nur das. So viel mehr. Es gibt letztendlich so viele verschiedene Varianten von Frau-sein wie es Frauen auf diesem Planeten gibt.
Aber die wenigsten davon werden heute schon gelebt, die wenigsten davon haben wir bisher zu Gesicht bekommen.
Feminine Energien sind nicht nur zart und weich – bei Zweifeln daran braucht man nur einen fixen Blick auf Göttinnen wie Kali, Artemis, Sheila Na Gig und viele andere werfen. (Denn die vielen Gottheiten aus verschiedenen Kulturen stellen allesamt archetypische Energien/Qualitäten dar, die wir als Menschen ins uns tragen – können.)
Und: Als Frauen haben wir selbstverständlich auch maskuline/yang Energien in uns. Und auch die wirklich gesund und konstruktiv zu leben, ist ein Lernprozess, denn noch gibt es in der Welt wenige Vorbilder von heilen maskulinen Energien.
In seiner Kraft sein – was bedeutet das nun?
Zurück zur Ausgangsfrage: Was bedeutet es, „in seiner Kraft“ zu sein?
Für mich bedeutet es, sein wahres Naturell zu leben. Deine Essenz durch Dich fließen zu lassen und auszudrücken.
Und um das zu tun, gilt es, möglichst viele destruktive Glaubenssätze und Muster gehen zu lassen, die nicht unserer höchsten Wahrheit entsprechen. In meinem Fall waren und sind das uralte Glaubenssätze als auch kollektive (gestörte!) Idealbilder von Weiblichkeit.
Wie das „Naturell leben“ im Einzelnen aussieht, dafür gibt es keine allgemein gültige Antwort. Denn wir alle sind verschieden, jede von uns ist einzigartig.
Für mich bedeutet meine Essenz zu leben, meine Weichheit zu lieben und zu leben, mir meine Emotionen zu erlauben und gleichzeitig auch sehr klare Grenzen zu haben; Nein zu sagen, wenn ich Nein meine. Es bedeutet, meine Wahrheit zu sprechen und zu leben, auch wenn das andere Menschen manchmal anstößt. Es bedeutet, zu tun und zu sein, was und wie ich wirklich aus meinem Herzen bin.
Schwache persönliche Grenzen sind übrigens eine kollektive Blockade, die viele Frauen tragen. Das hängt mit dem kollektiven Bild zusammen, dass Frauen von Natur aus freundlich, nett, eher zurückhaltend und hilfsbereit sind – und der Abwertung vieler anderer Qualitäten.
Eine Frau, die sehr direkt ist, sich selbst und ihre Bedürfnisse ehrt und dafür einsteht, die kraftvoll zum Ausdruck bringt, was wie will und was nicht, wird immer noch schnell abgewertet. In meiner Zeit als Angestellte in zwei großen Unternehmen wurde mir das sehr anschaulich vor Augen geführt. Starke, zielstrebig, direkte Frauen wurden dort in der Regel abgewertet. Von Frauen wie von Männern. Ganz schnell saß dann auch der Stempel „zickig“ – für Verhaltensweisen, für die ein Mann vermutlich den Stempel „durchsetzungsfähig“ bekommen hätte.
Es ist an der Zeit, dass wir uns selbst ein ganzheitlicheres Frauenbild erlauben – erarbeiten. Es ist Teil unserer Befreiung.
Mach den nächsten Schritt in Deine Kraft
Was bedeutet das für Dich?
Wenn Dich dieses Thema anspricht und es irgendwie in Dir „klingelt“, dass die Beschäftigung damit für Dich wertvoll sein könnte, dann fang als ersten Schritt an, Dich zu beobachten und nachzuspüren. Achtsamkeit ist die große Eingangspforte zu dieser heilsamen Arbeit.
Schärfe Deine Wahrnehmung dafür, wann Du nicht nach Deiner inneren Wahrheit handelst. Wann Du Dich selbst für Deine eigenen natürlichen Bedürfnisse innerlich abwertest. Wann Du vielleicht auch andere Frauen dafür abwertest, wenn sie sehr direkt sind oder klar auf ihre Grenzen achten. Wann Du Dir etwas „verbietest“ oder denkst „das kann ich nicht machen“, obwohl der erste Impuls dazu ganz natürlich direkt aus Dir/Deinem Herzen kam.
Nutze gerne meine exklusive 4-teilige E-Mail-Serie um Dich tiefer mit diesem Thema zu befassen. Es gibt viel zu entdecken und es lohnt sich.
(Klick auf das Bild, um mehr zu erfahren oder trag Dich hier direkt ein:
Du wirst mit der Eintragung für diese exklusive E-Mail-Serie auch für meinen regulären Newsletter eingetragen. Du kannst Dich jederzeit mit nur einem Klick wieder vom Newsletter abmelden.
Übrigens: Heute sind meine Lieblingsfarben tatsächlich Rosa/Violett und Blau. Ist echt wahr. (Und weiß, aber das ist ja angeblich keine Farbe, haha.)
Es ist ganz natürlich so gekommen und für mich ein schönes Sinnbild meiner inneren feminine und maskulinen Energien, die ich heute gleichermaßen wertschätze. Mal bin ich ein bisschen mehr bei Rosa, manchmal ein bisschen mehr bei Dunkelblau. Insgesamt ist es ein magischer Tanz und ich bin froh, beides umarmt zu haben und weiter zu umarmen.
P.S.: Auf die Begriffe Selbstliebe und Selbstermächtigung bin ich nun gar nicht wirklich eingegangen. Zum Thema Selbstliebe kannst Du hier etwas mehr lesen. Das Thema Selbstermächtigung gehe ich dann separat nochmal an.
Zu guter Letzt: Hinterlass mir von Herzen gerne einen Kommentar zu diesem Thema: Was bedeutet es für Dich persönlich „in Deiner Kraft zu sein“? Welche Stolpersteine begegnen Dir vielleicht auf diesem Weg? Ich freue mich, von Dir zu hören.
Für meine ganz individuelle Unterstützung auf Deinem Weg in Deine persönliche Kraft buche Dir gerne ein Audio Reading oder eine 1:1 Session. Ich freue mich auf Dich!
Beitrags- und Pinbild: Grit Siwonia
Merk Dir diesen Artikel auf Pinterest, um ihn später in Ruhe zu lesen und/oder ihn Freund*innen zu empfehlen! (Dafür einfach über das Bild fahren bzw. bei mobilen Geräten: halte den Finger etwas länger auf das Bild gedrückt, dann erscheint ein Button zum Pinnen):
Möchtest Du Deine Gedanken teilen?
Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit einem Sternchen* markiert.